Kosmische Hintergrundstrahlung

In den meisten Büchern steht geschrieben: Das Weltall hat eine Temperatur von 2,7° über dem absoluten Nullpunkt (also rund 3 Kelvin), und die dadurch hervorgerufene Mikrowellenstrahlung (die das ganze Weltall erfüllt) ergäbe sich zwangsläufig aus der Urknall-Hypothese. Beides ist falsch.
(1) Das Weltall „hat“ keine Temperatur. Es hängt davon ab, wo wir messen und wie viel Strahlung auf das Thermometer trifft. Die 3° sind nur fiktiv: Würde man einen „Schwarzen Körper (also einen Körper, der alle Strahlung verschluckt) auf 3° über dem absoluten Nullpunkt erwärmen (wohl besser: abkühlen), dann gäbe er einen Strahlenmix an die Umgebung ab, der dem der gemessenen Weltraumstrahlung entspricht.
(2) Die gemessene kosmische Hintergrundstrahlung braucht zur Erklärung keinen Urknall. Wie der Physiker André K.T. Assis von der Universität Campinas (Brasilien) in einem historischen Überblick zeigt, haben lange vor Penzias und Wilson Physiker die Temperatur des leeren Weltalls berechnet, und zwar mit Hilfe des Stefan-Boltzmannschen Strahlungsgesetzes allein aus der Strahlung der Sterne und Galaxien. Und – sie kamen zu besseren Vorhersagen als Urknall-Erfinder George Gamov! So berechnete schon 1896 (!) C.E. Guillaume eine Temperatur von 5-6 K. 1926 errechnete Arthur Eddington 3,18 K, und der Wert von E. Regener (1933), nämlich 2,8 K, kam der Wahrheit erstaunlich nahe. Dagegen ergab sich bei Gamov auf Grund der Urknall-Hypothese, dass das Weltall eine Temperatur von 50 K haben müsste – um mehr als eine Zehnerpotenz falsch!

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